Die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung für Kinder hängen immer vom Einzelfall ab. Die Eltern müssen die Behandlung normalerweise nicht selbst bezahlen, weil die Krankenkasse für die Kosten aufkommt.

Die genauen Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung hängen von der Zahnspangen-Art, der Behandlungsdauer und davon ab, ob die Krankenkasse die Behandlung zahlt.

Im Folgenden erklären wir, unter welchen Bedingungen die Krankenkassen für die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung für Kinder aufkommen, wie viel die einzelnen Zahnspangenarten jeweils kosten und ob man die Kosten einer Zahnspange für Kinder von der Steuer absetzen kann. 

Wer übernimmt die Kosten der Kieferorthopädie für Kinder?

Die Kosten der Kieferorthopädie für Kinder und Jugendliche übernimmt normalerweise die gesetzliche Krankenkasse, sofern die vorliegende Zahn- oder Kieferfehlstellung vom Kieferorthopäden mindestens in die kieferorthopädische Indikationsgruppe (KIG) 3 eingeordnet wurde. 

Die private Krankenkasse übernimmt ebenfalls die Kosten für die kieferorthopädische Behandlung bei Kindern. Welche Leistungen im Einzelnen von der privaten Kasse bezahlt werden, ist hier jedoch abhängig vom jeweiligen Tarif.

Es ist wichtig zu beachten, dass gesetzliche Krankenkassen für das erste Kind zunächst nur 80% der Behandlungskosten übernehmen. Die restlichen 20% werden von den Krankenkassen erst nach Abschluss der Behandlung zurückerstattet und müssen zwischenzeitlich von den Eltern bezahlt werden. Für jedes weitere Kind übernehmen die Krankenkassen zunächst 90% der Behandlungskosten und erstatten die übrigen 10% später zurück.

Eine private Zusatzversicherung ist häufig sinnvoll, um außervertragliche Leistungen nicht privat zahlen zu müssen.

Wie viel kostet eine kieferorthopädische Behandlung für Kinder?

Wie viel eine kieferorthopädische Behandlung für Kinder kostet hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, z.B. von der Schwere der vorliegenden Fehlstellung oder der Dauer der Behandlung.

Bei einer kieferorthopädischen Behandlung kommen für Kinder unterschiedliche Arten von Zahnspangen in Frage. Die wichtigsten Zahnspangenarten für Kinder (abhängig von ihrem Alter) sind die feste Zahnspange von außen mit Metall- oder Keramikbrackets, die feste Zahnspange von innen (Lingualzahnspange), die Gaumennahterweiterungsapparatur (GNE), aktive lose Zahnspangen, der Bionator, der Aktivator, der Funktionsregler nach Fränkel und die Vorschubdoppelplatte. Wie viel jede einzelne dieser Zahnspangenarten kostet, variiert je nach Fall.

Kann man die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung für Kinder von der Steuer absetzen?

Ja, die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung kann man von der Steuer absetzen, indem man sie in der Einkommensteuererklärung unter “Außergewöhnliche Belastungen” geltend macht.

Eine kieferorthopädische Behandlung für Kinder lässt sich nur dann steuerlich geltend machen, wenn die Behandlung medizinisch notwendig ist und die zumutbare Belastung für die Eltern überschritten wird.