
Zahnespangen-Arten für Erwachsene und Kinder
Zahnspangen sind eine kieferorthopädische Apparatur, die in den Mund gesetzt wird, um langsam und beständig Druck auf Zähne und Kiefer auszuüben und damit ihre Stellung zu verändern. Auf diese Weise behandelt man unterschiedlichste Fehlstellungen, wie z.B. einen Rückbiss, offenen Biss oder schiefe Zähne.
Wir in der Praxis Kieferorthopädie Ludwigsplatz in Darmstadt sind Experten für alle Angelegenheiten rund um die Zahnspange. Unsere Praxis besteht seit 60 Jahren und wird seit 2019 von Dr. med. dent. Annika Adami und Dr. med. dent. Alexander Uhse geführt.
Zahnspangen eignen sich für Erwachsene und Kinder oder Jugendliche mit Zahn- oder Kieferfehlstellungen. Erwachsene fragen sich häufig, ob eine kieferorthopädische Behandlung für sie Sinn macht, und die Antwort ist ein klares “Ja!”. Auch im fortgeschrittenen Alter kann man mit Zahnspangen erhebliche Erfolge bei der Kiefer- und Zahnjustierung erzielen.
Man unterscheidet zwischen festen Zahnspangen, losen Zahnspangen und Alignern. Welche Art der Zahnklammer zum Einsatz kommt, hängt vom Alter des Patienten und von der vorliegenden Zahn- oder Kieferfehlstellung ab. Kinder zwischen 5 und 12 Jahren erhalten z.B. fast immer eine herausnehmbare Zahnspange. Für ältere Patienten eignen sich meistens feste Zahnklammern oder Aligner. Auf dieser Seite beantworten wir alle Fragen zu den unterschiedlichen Zahnspangen-Arten für Erwachsene und Kinder und ihren jeweiligen Modellen. Wir besprechen die Vor- und Nachteile, die Einsatzgebiete, die Dauer der Behandlung und die Kosten der Zahnklammern. Im Folgenden beginnen wir mit den festen Zahnspangen.
Feste Zahnspange
Eine feste Zahnspange ist eine Apparatur, die fest mit den Zähnen verbunden wird, um Druck auf die Zähne und den Kiefer auszuüben und sie damit nach und nach in eine bessere Position zu bringen. Feste Zahnspangen werden durchgängig getragen und lassen sich nicht herausnehmen.
Eine feste Zahnspange besteht aus einzelnen Brackets, die durch einen Draht miteinander verbunden sind. Die Brackets werden mit einem Dentalkleber sanft auf die Zahnoberfläche montiert. Über den Draht üben die Brackets Kraft auf die Zähne und den Kiefer aus.
Feste Zahnspangen sind eine der bekanntesten Zahnspangenarten und haben sich seit Jahrzehnten als effektives Behandlungsgerät für Zahn- und Kieferfehlstellungen bewährt. Durch die Anwendung modernster Technologien sind feste Zahnspangen heute deutlich angenehmer und schmerzfreier zu tragen als früher.
Feste Zahnklammern kommen bei Kindern oder Jugendlichen ab 11 oder 12 Jahren zum Einsatz, wenn die meisten bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Auch Erwachsene werden häufig mit einer festen Zahnspange behandelt. Die Dauer der Behandlung mit festen Zahnspangen liegt meist bei 6 bis 36 Monaten für Erwachsene und bei 1,5 bis 3 Jahren für Kinder. Die Kosten einer festen Zahnspange hängen unter anderem vom Bedarf des Patienten und von der Art der verwendeten festen Zahnspange ab. Zu den wichtigsten Vorteilen der festen Zahnspange gehört, dass sie durchgängig getragen wird und damit fortwährend ihre Wirkung entfalten kann, ohne auf die Mitarbeit des Patienten angewiesen zu sein. Bei einer losen Zahnspange hingegen hängt der Erfolg der Therapie maßgeblich von der Mitarbeit und der Disziplin des Patienten ab. In der folgenden Tabelle sind alle wichtigen Vor- und Nachteile von festen Zahnspangen aufgeführt. Anschließend stellen wir die verschiedenen Unterarten von festen Zahnspangen genauer vor.
Vorteile | Nachteile |
Dauerhafte Wirkung | Mögliche ästhetische Einbußen |
Präzise Zahnbewegungen | Möglicherweise Schmerzen oder Überempfindlichkeiten in der Anfangszeit |
Geringere Behandlungsdauer als mit losen Zahnspangen | Möglicherweise erschwerte Nahrungsaufnahme und erschwertes Zähneputzen in der Anfangszeit |
Optimaler Druck auf die Zähne | Möglicherweise weiße Flecken bei mangelnder Mundhygiene |
Unterarten der festen Zahnspange
Die folgende Tabelle zeigt die 5 Unterarten der festen Zahnspange mit ihrer jeweiligen Alterszielgruppe und der Behandlungsdauer. Danach gehen wir einzeln auf die jeweilige Zahnspangen-Art ein.
Feste Zahnspange von außen mit Metallbrackets | Feste Zahnspange von außen mit Keramikbrackets | Feste Zahnspange von außen mit Kunststoffbrackets | Feste Zahnspange von innen (Lingualspange) | Gaumennahterweiterungsapparatur (GNE) | |
Altersgruppe | Erwachsene und Kinder/Jugendliche ab 11 Jahren | Erwachsene und Kinder/Jugendliche ab 11 Jahren | Erwachsene und Kinder/Jugendliche ab 11 Jahren | Erwachsene und Kinder/Jugendliche ab 11 Jahren | Kinder/Jugendliche ab dem 4. Lebensjahr. Erwachsene brauchen meist eine chirurgische Unterstützung. |
Dauer der Behandlung | 6 bis 36 Monate für Erwachsene, 1,5 bis 3 Jahre für Kinder | 6 bis 36 Monate für Erwachsene, 1,5 bis 3 Jahre für Kinder | 6 bis 36 Monate für Erwachsene, 1,5 bis 3 Jahre für Kinder | 6 bis 36 Monate für Erwachsene, 1,5 bis 3 Jahre für Kinder | 4 bis 6 Monate |
Feste Zahnspange von außen mit Metallbrackets
Die feste Zahnspange von außen mit Metallbrackets ist der Klassiker unter den Zahnspangen und ist für alle Altersklassen ab 11 Jahren ein effektives Mittel zur Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Mit der zusätzlichen Hilfe von speziellen Gummis wird mit Metallbrackets meist ein gutes Therapie-Ergebnis erzielt.
Bei der festen Zahnspange von außen mit Metallbrackets bestehen die einzelnen Brackets, die auf die Zähne geklebt werden, aus einem Metall mit einer rostfreien Edelstahllegierung. Alternativ gibt es auch selbstligierende Brackets, die etwas kleiner sind.
Die Behandlungsdauer mit Metallbrackets beträgt für Erwachsene meistens mehrere Monate oder sogar Jahre. Kinder und Jugendliche müssen die feste Zahnspange in der Regel mehrere Jahre lang tragen.
Vorteile | Nachteile |
Dauerhafte Wirkung | Zahnspange ist deutlich sichtbar |
Sehr effektiv | Möglicherweise Schmerzen oder Überempfindlichkeiten in der Anfangszeit |
Präzise Zahnbewegungen | |
Der Klassiker unter den Zahnspangen |
Feste Zahnspange von außen mit Keramikbrackets
Die feste Zahnspange von außen mit Keramikbrackets ist eine Zahnklammer, bei der die Brackets aus Keramik bestehen und damit die gleiche Farbe haben wie die Zähne. Dadurch, dass die Brackets die gleiche Farbe haben wie die Zähne, sind sie unauffälliger als Metallbrackets und damit vor allem bei Erwachsenen mit hohen ästhetischen Ansprüchen beliebt. Aber auch Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren greifen gerne auf die feste Zahnspange mit Keramikbrackets zurück.
Keramikbrackets werden auf die Zähne geklebt und mit einem Draht verbunden, über den Kräfte auf die Zähne übertragen werden. Damit ist die Funktionsweise von Brackets aus Keramik identisch zu der von Brackets aus Metall. Allerdings sollten Keramikbrackets nicht bei Fällen von sehr tiefem Biss eingesetzt werden, da die Keramik den Zahnschmelz beschädigen könnte. Beim sehr tiefen Biss verdecken die Vorderzähne des Oberkiefers den Großteil der Vorderzähne des Unterkiefers.
Die Dauer der Behandlung mit Keramikbrackets beträgt etwa 6 bis 36 Monate für Erwachsene und 1,5 bis 3 Jahre für Kinder und Jugendliche.
Vorteile | Nachteile |
Visuell unauffälliger als Metallbrackets | Sehr hart und daher nicht für die Behandlung von sehr tiefen Bissen geeignet |
Genauso effektiv wie Metallbrackets | Keramik kann spröde und dadurch beschädigt werden |
Hohe Kosten |
Feste Zahnspange von außen mit Kunststoffbrackets
Die feste Zahnspange von außen mit Kunststoffbrackets ist eine Zahnklammer mit Brackets aus durchsichtigem Plastik. Kunststoffbrackets werden heute kaum noch eingesetzt, da sie nach einiger Zeit im Mund brüchig werden und sich verfärben.
Die Behandlungsdauer mit Kunststoffbrackets beträgt 6 bis 24 Monate für Erwachsene und 2 bis 3 Jahre für Kinder. Für eine Zahnspange mit Kunststoffbrackets lässt sich keine pauschale Preisangabe machen, da Kunststoffbrackets kaum noch genutzt werden.
Vorteile | Nachteile |
Unauffälliges Design durch durchsichtige Brackets | Kunststoff wird brüchig |
Genauso effektiv wie Metall- und Keramikbrackets | Kunststoff verfärbt sich |
Wird kaum noch eingesetzt |
Feste Zahnspange von innen (Linguale Zahnspange)
Die feste Zahnspange von innen (auch Linguale Zahnspange genannt) ist eine Zahnspange, die an der Innenseite der Zähne befestigt wird und damit für andere Menschen vollständig unsichtbar ist.
Die Linguale Zahnspange besteht aus Brackets, die auf die Hinterseite der Zähne geklebt und durch einen Draht miteinander verbunden werden, um Kräfte auf Zähne und Kiefer auszuüben und sie so in die gewünschte Position zu verschieben. Die feste Zahnspange von innen funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie herkömmliche Zahnspangen und ist genauso effektiv.
Die Linguale Zahnspange ist für alle Altersklassen ab 11 Jahren geeignet und vor allem bei Erwachsenen mit gehobenen ästhetischen Ansprüchen beliebt, weil sie für Außenstehende nicht zu sehen ist. Nachteile dieser Zahnspangenart sind mögliche Verletzungen an der Zunge sowie eine erhöhte Neigung des Patienten zum Lispeln.
Die Behandlungsdauer mit einer festen Zahnspange von innen beträgt etwa 6 bis 36 Monate für Erwachsene und 1,5 bis 3 Jahre für Kinder.
Vorteile | Nachteile |
Komplett unsichtbar für andere Menschen | Verletzungen an der Zunge sind möglich |
Genauso effektiv wie Zahnspangen von außen | Nicht geeignet für die Behandlung von sehr tiefen Bissen |
Erhöhte Neigung zum Lispeln | |
Hohe Kosten |
Gaumennahterweiterungsapparatur (GNE)
Eine Gaumennahterweiterungsapparatur (GNE) ist eine feste Zahnspange, mit der man den Gaumen dehnt. Die GNE wird mit Bändern an den Backenzähnen befestigt.
Eine GNE wird normalerweise bei Kindern (frühestens ab 4 Jahren) eingesetzt, da Kinder in der Gaumennaht noch keine Knochen haben und die Gaumennaht somit problemlos und schmerzfrei gedehnt werden kann. Ab 17 Jahren braucht man in der Regel eine chirurgische Unterstützung, wenn eine GNE eingesetzt werden soll.
Mit einer GNE lassen sich transversale Defizite, z.B. Kreuzbisse, schnell behandeln. Häufig wird eine GNE als Vorbereitung auf eine herkömmliche feste Zahnspange mit Brackets eingesetzt. Die Behandlungsdauer mit einer Gaumennahterweiterungsapparatur beträgt in der Regel 4 bis 6 Monate.
Vorteile | Nachteile |
Relativ kurze Behandlungsdauer | Ab 17 Jahren fast nur mit chirurgischer Unterstützung möglich |
Schmerzfreie Behandlung | Möglicherweise erschwertes Kauen oder Schlucken |
Fast unsichtbar |
Lose Zahnspange
Eine lose Zahnspange ist eine Zahnklammer, die man nach Belieben selber entfernen und wieder einsetzen kann. Lose oder herausnehmbare Zahnspangen werden nicht durchgängig getragen.
Lose Zahnspangen kommen normalerweise bei Kindern zwischen 5 und 12 Jahren zum Einsatz, bei denen noch hauptsächlich Milchzähne vorhanden sind. Das Ziel einer Behandlung mit einer losen Zahnspange ist es, Platz im Gebiss zu schaffen, Lücken zu schließen oder den Kiefer zu dehnen.
Der Erfolg einer Therapie mit einer herausnehmbaren Zahnspange ist wesentlich von der Teilnahme des Patienten abhängig, denn die Zahnspange muss jeden Tag etwa 14 Stunden lang getragen werden. Der Behandlungszeitraum mit einer losen Zahnspange beträgt in der Regel 2 bis 3 Jahre.
Lose Zahnspangen für Kinder gibt es in zwei Arten: aktive Geräte und funktionskieferorthopädische Geräte. Die aktiven Geräte arbeiten mit Schrauben oder Federn, um Kraft auf Zähne und Kiefer auszuüben und so das Wachstum zu beeinflussen. Funktionskieferorthopädische Geräte liegen locker im Mund und nutzen die Kräfte des eigenen Körpers, z.B. Gesichts- oder Kaumuskulatur, um das Wachstum des Kiefers zu fördern. Patienten empfinden funktionskieferorthopädische Geräte häufig als besonders angenehm, da sie schonend wirken.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den Vor- und Nachteilen von losen Zahnspangen. Danach gehen wir genauer auf die Unterarten der losen Zahnspange ein.
Vorteile | Nachteile |
Große Flexibilität durch herausnehmbare Eigenschaft | Therapieerfolg abhängig von Teilnahme des Patienten |
Schonende Behandlung | |
Mundhygiene problemlos möglich | |
Kann außerhalb des Mundes gereinigt werden | |
Keine Verletzungsgefahr beim Sport |
Unterarten der losen Zahnspange
In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Arten von losen Zahnspangen mit ihren jeweiligen Merkmalen (Altersgruppe, Dauer der Behandlung) zusammengefasst. Anschließend besprechen wir die einzelnen Arten von losen Zahnspangen im Detail.
Passive Geräte | |||||
Aktive Geräte | Bionator | Aktivator | Funktionsregler nach Fränkel | Vorschubdoppelplatte | |
Altersgruppe | Kinder zwischen 5 und 12 Jahren | Kinder zwischen 5 und 12 Jahren | Kinder zwischen 5 und 12 Jahren | Kinder zwischen 5 und 12 Jahren | Kinder zwischen 5 und 12 Jahren |
Dauer der Behandlung | 2 bis 3 Jahre | 2 bis 3 Jahre | 2 bis 3 Jahre | 2 bis 3 Jahre | 2 bis 3 Jahre |
Aktive Geräte
Aktive Geräte sind lose Zahnspangen für Kinder, die über Schrauben oder Federn Kräfte auf die Zähne oder den Kiefer entfalten, um deren Wachstum positiv zu beeinflussen, Lücken zu schließen und Platz für die bleibenden Zähne zu schaffen.
Die Schrauben müssen regelmäßig vom Patienten oder von den Eltern nachgezogen werden, um für eine korrekte Funktionsweise zu sorgen. Das aktive Gerät muss 14 Stunden am Tag getragen werden. Die Behandlungsdauer mit aktiven losen Zahnspangen beträgt bei Kindern bis zu 3 Jahre.
Wir stellen die aktiven losen Zahnspangen in unserer Praxis selber her und verwenden dafür nur hochwertige und allergiearme Materialien, sodass der Patient das Gerät gut verträgt und es als angenehm zu tragen empfindet.
Vorteile | Nachteile |
Flexibel | Erfolg der Therapie hängt maßgeblich von der Mitarbeit des Patienten ab |
Einfache Handhabung | |
Schrauben können selber nachgezogen werden |
Funktionskieferorthopädische Geräte (Funktionskieferorthopädie)
Die passiven Geräte aus der Funktionskieferorthopädie sind lose Zahnspangen, die sich die Kräfte des eigenen Körpers zunutze machen, um das Kieferwachstum zu beeinflussen. Die passiven Geräte übertragen die Bewegungen der Gesichts- und Kaumuskulatur auf Kiefer und Zähne, um ihre Stellung und ihr Wachstum zu optimieren. Patienten empfinden diese Art der losen Zahnspange in der Regel als sehr angenehm, da die passiven Geräte locker im Mund liegen und ihre Kräfte schonend entfalten.
Vorteile | Nachteile |
Flexibel | Mitarbeit des Patienten notwendig |
Schonende Kraftentfaltung auf die Zähne | |
Beeinträchtigt das Sprechen nur geringfügig |
Es gibt mehrere Arten von funktionskieferorthopädischen Geräten, die wir an dieser Stelle kurz vorstellen werden.
- Bionator: Der Bionator ist ein passives Gerät, das im Mund die Kräfte, die beim Schlucken und Sprechen entstehen, auf Kiefer und Zähne überträgt und so deren Wachstum optimiert. Der Bionator wird bei Kindern unter anderem eingesetzt, um den offenen Biss, den tiefen Biss, den Rückbiss oder Zungenfehlfunktionen zu behandeln. Kiefergelenkbrüche lassen sich mit dem Bionator ebenfalls therapieren. Kinder müssen den Bionator nachts und zusätzlich 2 Stunden am Tag tragen, um eine effektive Therapie zu gewährleisten. Erste Erfolge sind meist nach ca. 9 Monaten feststellbar.
- Aktivator: Der Aktivator ist eine lose Zahnspange, die in erster Linie zur Behandlung des Rückbisses eingesetzt wird. Der Aktivator korrigiert die Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander, indem er das Wachstum des Oberkiefers fördert.
- Funktionsregler nach Fränkel: Der Funktionsregler nach Fränkel (auch Fränkelapparatur genannt) ist eine passive lose Zahnklammer, die das Wachstum des Oberkiefers stimuliert, um die Positionierung von Ober- und Unterkiefer zueinander zu optimieren. Die Fränkelapparatur ist bei Kindern besonders beliebt, weil sie in den Wangenbereich eingesetzt wird, wo sie das Sprechen so gut wie nicht behindert.
- Vorschubdoppelplatte: Die Vorschubdoppelplatte ist eine lose Zahnspange, die aus einer Oberkieferplatte und einer Unterkieferplatte besteht und so im Mund positioniert wird, dass sich der Unterkiefer beim Zubeißen in eine bessere Position bewegt. So wird das Wachstum des Unterkiefers gefördert, während der Oberkiefer verbreitert wird. Die Vorschubdoppelplatte eignet sich bestens für die Behandlung des Rückbisses. Außerdem können durch das Hinzufügen von aktiven Schrauben und Drähten auch einzelne Zahnfehlstellungen korrigiert werden.
Aligner – Zahnschienen
Aligner (auch bekannt als Zahnschienen) sind lose Zahnspangen für Menschen mit besonderem ästhetischen Anspruch, da die Aligner so gut wie unsichtbar sind. Die Zahnschienen bestehen aus durchsichtigem Kunststoff und werden lose auf die Zähne gesetzt.
Die fast unsichtbaren Aligner eignen sich für Patienten aller Altersgruppen, kommen aber in der Regel vor allem bei Erwachsenen zum Einsatz, weil Erwachsene meistens eine möglichst unauffällige Zahnspange wollen.
Mit den meisten Aligner-Arten behandelt man leichte Zahn- und Kieferfehlstellungen, indem man mit den Alignern sanften Druck auf die Zähne ausübt und sie in eine bessere Position verschiebt. Die Dauer der Behandlung mit Alignern beträgt je nach Schwere der vorliegenden Fehlstellung in der Regel 6 Monate bis 3 Jahre. Der Patient erhält je nach Bedarf eine bestimmte Anzahl von Zahnschienen, von denen jede etwa 7 bis 14 Tage lang jeden Tag 20 bis 22 Stunden getragen wird. Die Kosten für Aligner variieren je nach Modell und benötigter Anzahl.
Je nach Aligner-Art werden leichte bis schwere Zahn- oder Kieferfehlstellungen behandelt. Es gibt auch spezielle Aligner gegen Zähneknirschen. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Vor- und Nachteile von Alignern auf einen Blick.
Vorteile | Nachteile |
Sehr flexibel | Die meisten Aligner sind nur für leichte Zahn- und Kieferfehlstellungen geeignet |
Einfache Handhabe | Nicht so präzise wie feste Zahnspangen |
Nahezu unsichtbar | |
Geringe Sprechbehinderung |
Unterarten von Alignern
In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Arten von Alignern mit ihren jeweiligen Merkmalen (Altersgruppe, Behandlungsdauer, Kosten) aufgeführt. Im Anschluss werden die einzelnen Aligner-Arten genauer beschrieben.
Aligner (z.B. Invisalign) | Aligner gegen Zähneknirschen (bruxismus) | |
Altersgruppe | Hauptsächlich Erwachsene, aber auch für Kinder geeignet | Erwachsene und Kinder |
Dauer der Behandlung | 6 Monate bis 3 Jahre | Dauerhaft |
Invisalign
Invisalign ist eine moderne und besonders präzise Variante von durchsichtigen Alignern, mit der sich auch schwere Zahn- und Kieferfehlstellungen therapieren lassen. Für die Herstellung der Invisalign Zahnschienen wird der Kiefer mit einem digitalen Scanner analysiert. Die Daten werden an das Invisalign Labor geschickt, wo die Aligner speziell für den jeweiligen Patienten angefertigt werden.
Die speziellen Invisalign Zahnschienen sind angenehm zu tragen, behindern das Sprechen kaum und sind so gut wie unsichtbar. Um den gewünschten Effekt mit der Behandlung zu erzielen, muss der Aligner 20 bis 22 Stunden pro Tag getragen werden. Die Dauer der Behandlung mit Invisalign beträgt in der Regel 3 Monate bis 1,5 Jahre. Dabei bietet die Zahnschiene höchste Flexibilität, denn zum Essen oder Zähneputzen lässt sie sich schnell und einfach entfernen.
Invisalign ist für alle Altersgruppen geeignet und besonders bei Erwachsenen mit gehobenen ästhetischen Ansprüchen beliebt.
Vorteile | Nachteile |
Sehr präzise und damit effektiver als herkömmliche Aligner | Hohe Kosten |
Es lassen sich auch schwere Zahn- oder Kieferfehlstellungen behandeln | Aligner sind für bestimmte Zahn- und Kieferfehlstellungen ungeeignet |
Nahezu unsichtbar | Nicht so präzise wie feste Zahnspangen |
Sehr flexibel | |
Einfache Handhabe | |
Geringe Sprechbehinderung |
Aligner gegen Zähneknirschen (Bruxismus)
Aligner gegen Zähneknirschen (auch Bruxismus genannt) sind Zahnschienen, die nachts getragen werden, um das Zähneknirschen im Schlaf zu verhindern. Beim Zähneknirschen werden die Zähne so stark zusammengepresst, dass es zum Abrieb des Zahnschmelzes, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen kommen kann. Gerade der Abrieb des Zahnschmelzes ist gefährlich, denn wenn der Zahnschmelz verloren geht, werden die Zähne anfällig für Krankheiten wie Karies. Mit den speziellen Alignern gegen Zähneknirschen kann man sich vor diesen Folgen schützen. Aligner gegen Zähneknirschen kosten im Schnitt etwa 900 €.
Vorteile | Nachteile |
Bekämpfen effektiv Bruxismus | Verlieren ihre Wirkung, sobald die Behandlung abgesetzt wird |
Werden nur nachts getragen | |
Einfache Handhabe | |
Einfache Handhabe |
Welche Zahnspange für Erwachsene?
Für Erwachsene kommen feste Zahnspangen und Aligner in Frage. Beide Arten von Zahnspangen haben jeweils ihre Vor- und Nachteile für die Behandlung. Für welche Variante man sich entscheidet, hängt von der individuell vorliegenden Zahn- oder Kieferfehlstellung und von der persönlichen Präferenz ab.
Feste Zahnspange mit Metallbrackets für eine effektive Behandlung: Die feste Zahnspange mit Metallbrackets eignet sich hervorragend für die Behandlung aller möglichen Zahn- und Kieferfehlstellungen. Allerdings macht man mit Metallbrackets Einbußen bei der Ästhetik.
Feste Zahnspange mit Keramikbrackets für eine unauffällige Behandlung: Die feste Zahnspange mit Keramikbrackets eignet sich für alle Erwachsenen mit gehobenen ästhetischen Ansprüchen, da die Brackets aus Keramik unauffälliger sind als Brackets aus Metall. Zahnspangen mit Keramikbrackets sind genauso effektiv wie Zahnspangen mit Metallbrackets, kosten jedoch deutlich mehr.
Linguale Zahnspange für eine unsichtbare Behandlung: Eine Linguale Zahnspange wird an der Innenseite der Zähne befestigt und ist dort für Außenstehende komplett unsichtbar. Deshalb eignet sich die Linguale Zahnklammer für Erwachsene, die unbedingt verhindern wollen, dass man ihre Zahnspange sieht. Die Zahnspange von innen ist nicht für alle Zahn- und Kieferfehlstellungen geeignet, ansonsten aber genauso effektiv wie herkömmliche Zahnspangen mit Metall- oder Keramikbrackets.
Invisalign für eine unauffällige Behandlung bei leichten bis schweren Fehlstellungen: Die Zahnschienen von Invisalign sind eine moderne und fast unsichtbare Methode zur Behandlung von leichten bis schweren Zahn- und Kieferfehlstellungen. Die Aligner von Invisalign eignen sich für Erwachsene, die sich eine diskrete und flexible Art der kieferorthopädischen Behandlung wünschen. Invisalign-Zahnschienen werden lose auf die Zähne gesetzt und lassen sich jederzeit herausnehmen. Dadurch sind sie deutlich leichter in der Handhabe als feste Zahnspangen, jedoch etwas weniger effektiv. Die Kosten von Invisalign sind genauso hoch wie bei einer festen Zahnspange von außen.
Aligner gegen Zähneknirschen: Aligner gegen Zähneknirschen eignen sich für Erwachsene, die nachts die Zähne so stark zusammenpressen, dass der Zahnschmelz verloren geht oder es zu Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen kommt. Die speziellen Aligner gegen Zähneknirschen schützen vor diesen Folgen.
Was kostet eine Zahnspange für Erwachsene?
Was eine Zahnspange für Erwachsene kostet, hängt vom individuellen Bedarf, von der Dauer der Anwendung und von der Art der Zahnspange ab. Die genauen Kosten werden im persönlichen Gespräch mit dem Kieferorthopäden anhand der individuellen Anforderungen geklärt.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Zahnspange für Erwachsene?
Nein, normalerweise übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten einer Zahnspange für Erwachsene nicht. Nur in besonders schweren Fällen, in denen erweiterte chirurgische Eingriffe notwendig sind, kommt die Krankenkasse für die Kosten auf.
Privatversicherungen kommen in der Regel für die Kosten einer Zahnspange auf, wenn im Tarif kieferorthopädische Leistungen abgedeckt sind. Alternativ können gesetzlich versicherte Erwachsene eine private Zusatzversicherung abschließen, die die Kosten einer Zahnspange übernimmt.
Kann man eine Zahnspange für Erwachsene von der Steuer absetzen?
Ja, eine Zahnspange für Erwachsene kann man von der Steuer absetzen, indem man die Zahnspange in der Einkommensteuererklärung als “außergewöhnliche Belastung” geltend macht. Die Zahnspange von der Steuer abzusetzen, ist nur möglich, wenn die Behandlung medizinisch notwendig ist und die zumutbare Belastung überschritten wird.
Welche Zahnspange für Kinder?
Für Kinder eignen sich lose und feste Zahnspangen sowie Aligner. Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Zahnspangenarten für Kinder genauer erörtert.
Feste Zahnspange mit Metallbrackets für Kinder und Jugendliche ab 11 oder 12 Jahren: Die feste Zahnspange mit Metallbrackets ist der Klassiker bei Kindern und Jugendlichen ab 11 oder 12 Jahren. Eine feste Zahnspange eignet sich erst, wenn die meisten oder alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Mit einer festen Zahnklammer mit Brackets aus Metall lassen sich alle leichten und schweren Zahn- und Kieferfehlstellungen effektiv behandeln.
Feste Zahnspange mit Keramikbrackets für Kinder und Jugendliche, die sich eine unauffällige Behandlung wünschen: Die feste Zahnspange mit Keramikbrackets eignet sich ebenfalls für alle Kinder und Jugendliche ab 11 oder 12 Jahren, bei denen die meisten oder alle permanenten Zähne vorhanden sind. Keramikbrackets sind genauso effektiv wie Metallbrackets, punkten jedoch mit ihrer Unauffälligkeit, da die Brackets aus Keramik die gleiche Farbe haben wie die Zähne.
Linguale Zahnspange für Kinder und Jugendliche, die sich eine unsichtbare Zahnklammer wünschen: Die Linguale Zahnspange eignet sich für alle Kinder und Jugendliche ab 11 oder 12 Jahren, bei denen fast alle permanenten Zähne vorhanden sind und die sich eine unsichtbare kieferorthopädische Behandlung wünschen. Eine Linguale Zahnklammer wird an der Innenseite der Zähne befestigt, wo sie von Außenstehenden nicht gesehen werden kann. Die feste Zahnspange von innen ist genauso effektiv wie herkömmliche feste Zahnspangen mit Metall- oder Keramikbrackets.
Gaumennahterweiterungsapparatur für Kinder ab 4 Jahren: Die GNE eignet sich für Kinder, bei denen der Gaumen und der Oberkiefer verbreitert werden müssen. Die Behandlung mit einer GNE dient häufig der Vorbereitung auf eine feste Zahnklammer mit Brackets. Die Dauer der Behandlung beträgt normalerweise 4 bis 6 Monate.
Aktive lose Zahnspange für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren: Eine aktive lose Zahnspange wird bei Kindern eingesetzt, um das Wachstum des Kiefers positiv zu beeinflussen, Lücken zu schließen und Platz für die bleibenden Zähne zu schaffen. Aktive Geräte entfalten ihre Kräfte mithilfe von Federn und Schrauben, die regelmäßig nachgezogen werden müssen. Der Erfolg einer Behandlung mit einer aktiven losen Zahnspange hängt maßgeblich von der Mitarbeit des Patienten ab, denn das Kind muss die Zahnklammer etwa 14 Stunden pro Tag tragen.
Funktionskieferorthopädische Geräte für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren, die sich eine schonende Behandlung wünschen: Eine lose Zahnspange aus der Funktionskieferorthopädie wird ebenfalls eingesetzt, um das Wachstum des Kiefers positiv zu beeinflussen und Platz zu schaffen. Funktionskieferorthopädische Geräte entfalten ihre Kräfte indirekt, indem sie die Bewegungen der Kau- oder Schluckmuskulatur auf Zähne und Kiefer übertragen. Kinder empfinden funktionskieferorthopädische Geräte wie den Bionator oder den Funktionsregler nach Fränkel als besonders angenehm zu tragen, da diese Art der Zahnklammer sehr schonend wirkt und das Sprechen kaum behindert.
Aligner für eine einfache Mundhygiene: Aligner sind für Kinder eine sinnvolle Alternative zu festen Zahnspangen, weil die Zahnschienen die Mundhygiene vereinfachen. Aligner lassen sich zum Essen und Zähneputzen einfach herausnehmen, in festen Zahnspangen hingegen verfangen sich häufig Essensreste, die später entfernt werden müssen.
Was kostet eine Zahnspange für Kinder?
Was eine Zahnspange für Kinder kostet, hängt vom individuellen Bedarf des Kindes, von der eingesetzten Zahnspange und von der Dauer der Behandlung ab. Die genauen Kosten für die Zahnspange werden mit den Eltern im persönlichen Gespräch geklärt.
Wer bezahlt die Zahnspange für Kinder?
Normalerweise bezahlt die gesetzliche Krankenkasse die Zahnspange für Kinder. Dafür muss jedoch eine Zahn- oder Kieferfehlstellung vorliegen, die mindestens der kieferorthopädischen Indikationsgruppe (KIG) 3 entspricht.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt für das erste Kind zunächst 80 % der Kosten einer Zahnspange. Die übrigen 20 % werden nach erfolgreicher Behandlung erstattet. Für jedes weitere Kind übernehmen gesetzliche Krankenkassen zunächst 90 % der Kosten und erstatten die restlichen 10 % später zurück.
Lohnt sich eine Zusatzversicherung bei einer Zahnspange für Kinder?
Ja, eine Zusatzversicherung bei einer Zahnspange für Kinder lohnt sich, weil außervertragliche Leistungen und damit Mehrkosten bezahlt, die oft privat gezahlt werden müssen.
Kann man eine Zahnspange für Kinder von der Steuer absetzen?
Ja, eine Zahnspange für Kinder kann man von der Steuer absetzen, indem man die Zahnspange in der Einkommensteuererklärung als “außergewöhnliche Belastung” vermerkt. Um die Zahnspange für Kinder steuerlich geltend zu machen, muss die Behandlung medizinisch erforderlich sein und die zumutbare Belastung überschritten werden.